yogablog anfängerkurs teil 1

wir legen großen wert darauf, dass sich jeder in der yogastunde wohl und sicher fühlt. daher gibt es einige regeln, an die sich jeder Schüler wie auch Lehrer halten soll.

ich will dich beim yogaüben unterstützen

in diesem yogablog anfängerkurs will ich genau erklären, wie du am besten die grundlagen- asana (körperübungen), so wie wir sie bei yoga tuttlingen unterrichten, schritt für schritt selbst einnehmen und wieder herauskommen kannst.

beim persönlichen üben zu hause ist es natürlich schwierig, diese anleitungen nebenher zu lesen. aber du kannst sie vorher anschauen, und dir die wichtigsten punkte klar machen.

der körper ist wie ein gebäude

b.k.s iyengar hat immer wieder gesagt, dass die stehenden asana die grundlage seien für alle weiteren übungen. wenn du den stand gemeistert hast, oder er dir prinzipiell klarer und vertrauter ist, hast du eine solide grundlage, um z. b sitzende asana ( z. b. dandasana) oder umgekehrte asana (z. b. sarvangasana) usw. sicher, gesund und gewinnbringend durchzuführen.

auf das fundament folgt stockwerk auf stockwerk

im verlauf meiner eigenen yogapraxis ist es mir immer klarer geworden, dass der körper ist wie ein gebäude. bei jedem vernünftigen gebäude wird zuerst ein solides fundament errichtet, und dann kommt stockwerk um stockwerk darauf.

kein bauunternehmer, der seine sinne beisammen hat, würde auf die idee kommen, den bau eines gebäudes mit dem ersten stockwerk oder gar dem dachgeschoss zu beginnen. viele von uns tun aber genau das: wenn wir uns bemühen, aufrecht zu stehen, beginnen wir gern z. b. mit dem brustkorb oder wir nehmen die schultern zurück.

dabei beginnt der aufrechte stand mit dem bewussten stellen der füsse ( fundament ), wird fortgeführt mit der aktivität der schenkelmuskulatur (erdgeschoss) , darauf wird ein aufgerichtetes becken gesetzt (1. stockwerk), der brustkorb wird gestreckt und angehoben (2. stockwerk) und schließlich der nacken gestreckt und der scheitel angehoben.

jetzt geht es los: asana- anfängerkurs nach bks iyengar

du beginnst mit stehenden asanas. dabei achtest du auf eine anatomisch richtige und sinnvolle ausrichtung von skelett, muskeln, bändern und sehnen. du wirst wahrscheinlich gleich bei der ersten standhaltung bemerken, dass du im alltag dem richtigen stehen wenig aufmerksamkeit schenkst. in der ersten asana „tadasana samasthiti“ lernst du, fest auf den beinen zu stehen, in voller größe.

anleitung zu tadasana samasthiti (berghaltung, nach unten gestreckte arme):

beine, rumpf und kopf:

  • stelle die fußinnenseiten eng aneinander, möglichst so, dass sich auch die innenknöchel berühren.

  • schaue zu deinen füßen und breite die zehen auf dem boden aus. breite die fußsohlen auf dem boden aus. presse energisch   beide füße fest in den boden.

  • hebe den tiefen grund deines bauches an

  • hebe das brustbein nach oben

  • hebe die krone (höchste stelle deines kopfes) so an, als ob du damit die decke berühren könntest

arme:

  • die handflächen zeigen zu den schenkeln und sind in 10-20 cm von den schenkeln entfernt

  • spreize energisch die handflächen und halte die finger zwischen zeigefinger und kleinfinger eng aneinander. spreize die daumen in richtung der handgelenke ziehe mit den fingerspitzen in richtung boden

  • halte die ellenbogen eingerastet

  • ziehe die schultern weg von den ohrläppchen nach untent

es geht darum, im körper länge und raum zu schaffen. die fußsohlen drücken nach unten, die krone des kopfes zieht in die entgegengesetzte richtung, zur decke. so entsteht streckung und länge im ganzen körper. auch in den armen wird länge geschaffen von den fingerspitzen zu den schulterspitzen.

übe mit ruhigem und wachem verstand. übe zielgerichtet, schritt für schritt, mit vollem bewusstsein.
ich wünsche dir viel freude und enthusiasmus beim yogaüben. bis zum nächsten mal!

nächstes mal: die seiten des brustkorbs öffnen: tadasana urdhva hastasana